INFORMATIONEN
Das Original – Stärke auf allen Strecken
Mit ihrer Achsfolge 2'C2' gehörte die Reihe 78 zu den größten und kräftigsten Tenderlokomotiven Mitteleuropas.
Gebaut von der Lokomotivfabrik Floridsdorf zwischen 1931 und 1936, leisteten die Maschinen indiziert rund 1 800 PS bei einer Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h – beeindruckende Werte für eine Tenderlok dieser Bauart. Ihre ausgewogene Konstruktion erlaubte sowohl auf gebirgigen Strecken als auch auf flachen Hauptbahnen einen dynamischen Betrieb. Besonders im Wiener Raum, auf der Westbahn und in den Alpenregionen Österreichs war sie bis zu ihrer Ablösung durch Dieselloks im täglichen Einsatz.
Charakteristisch: der markante Kessel mit der tiefgezogenen Rauchkammer, die elegante Linienführung des Wasserkastens und der kraftvolle, zugleich harmonische Gesamteindruck – ein Meisterstück österreichischer Lokomotivbaukunst.
Unterschiede zwischen den Lieferlosen
Zwischen 1931 und 1936 wurden insgesamt drei Lieferlose der BBÖ-Reihe 729 gefertigt, die sich in zahlreichen Details unterschieden.
Die Maschinen des ersten Loses zeigten noch die ursprüngliche Form des Führerhauses mit schmalen Seitenfenstern sowie eine niedrige genietete Wasser- und Kohlekästen. Zudem war der Wasserkasten auf der Heizerseite unterbrochen und gab freie Sicht auf die liegende Heinl-Mischvorwärmer-Pumpe. Beim zweiten Lieferlos erfolgten einige Anpassungen an die geänderten Betriebsanforderungen: Die Seitenfenster wurde geringfügig vergrößert, die unterbrochenen Wasserkästen wurden verblecht und der Großteil der Nieten verschwand durch die Einführung der Schweißtechnik. Das dritte und letzte Lieferlos wurde bereits and die DRG geliefert und brachte weitere Änderungen. Durch das von der Reichsbahn vorgegebene, niedrigere Lichtraumprofil, mussten sowohl Führerstand als auch die Doomanordung geändert werden. Der Führerstand weist eine andere Dachform auf und die Dachlüfter wurden in die Rundung integriert. Die Doome wurden deutlich abgeflacht und bekamen eine niedrige vergleidung. Später wurde diese teilweise umgebaut und erhielten den charismatischen Höcker. Diese stetige Weiterentwicklung machte die Reihe 78 zu einer der ausgereiftesten Tenderlokomotiven ihrer Epoche – technisch zuverlässig, wirtschaftlich und im Betriebsdienst hoch geschätzt.
Das Modell – Präzision in Messing, Leidenschaft in Spur 1
Das neue Spur 1-Modell der ÖBB-Baureihe 78 ist eine Hommage an diese elegante und zugleich kraftvolle Lokomotive. Wie bei allen unseren aktuellen Entwicklungen entsteht auch dieses Modell vollständig aus hochwertigem Messing und wird in traditioneller Handarbeit gefertigt. Jede Linie, jede Nietreihe und jede Armatur wird exakt nach dem Vorbild umgesetzt, um den einzigartigen Charakter der Maschine einzufangen. Der Führerstand ist vollständig durchgebildet, die Technik im Inneren auf höchste Laufruhe und feinfühliges Fahrverhalten ausgelegt. Mit realistischen Dampf-, Licht- und Soundfunktionen, digital steuerbaren Features und einer authentischen Lackierung nach ÖBB-Vorbild entsteht ein Modell, das weit mehr ist als eine Lokomotive – es ist ein Stück gelebter Eisenbahngeschichte in Spur 1, massiv in Messing und voller Seele gebaut.